4xdraufgeschaut

Ein Motiv 4x anders gesehen. Von oben, unten, rechts und links. Verschiedene Lichtstimmungen, Objektive, Brennweiten – egal. Wir wollen uns, jeder für sich, an einem Motiv eigener Wahl abarbeiten.

Und wie immer: Bunt, vielfältig und ab und zu zum schmunzeln – und gelernt haben wir auch etwas. Das Jakobsschaf, eine Rasse, die mehr als zwei Hörner hat – auch die „Mädels“. Der Name ist aus der Bibel abgeleitet, weil Jakob diese Schafe bekommen haben soll. Die Jakobsschafe sind selten und haben es ohne wesentliche menschliche Einwirkung bis in die heutige Zeit geschafft. (sog. Erbstückrasse) – so wikipedia und google

Gut Wittmoldt, die Kunst und verschiedene Sichtweisen

Wir stellen uns eine Aufgabe – das ist nicht neu, auch dieses Mal haben wir alle das gleiche Ziel, schwärmen aber nicht gemeinsam aus, sondern jeder entscheidet für sich, wann er zum fotografieren loszieht.

Auf Gut Wittmoldt gibt es einen Kunstpfad, den Seeweg, und dort gibt es unter anderem die hochbeinige „Rosa“, die wir alle in Szene setzen wollen. Die Motive für vier weitere Bilder sind frei wählbar. Im Rahmen unseres Juli Treffens haben wir die Fotos vorgestellt – wie viel es doch auf diesem schönen Fleckchen Gut Wittmoldt zu entdecken gibt.

Das Gut selbst fand im 12. Jh erste Erwähnung, damals noch eine Insel, die erst 1796 durch Aufschüttung eines Dammes zur Halbinsel wurde. Gut Wittmoldt liegt dort, wo der Kleine Plöner See zur Schwentine wird.

Der Seeweg ist ein 2014 gegründeter Skulpturenpfad, Werke des Künstlers Bernhard G. Lehmann haben hier als Dauerausstellung ihren Platz. Nicht zuletzt hieraus entstand 2018 der Verein Seeweg Gut Wittmoldt e.V. , der mit jährlichen Ausstellungen im Herrenhaus, wechselnden Skulpturen und Plastiken und kulturellen Veranstaltungen das Angebot abrundet.

Unabhängig von der Kunst bietet das Gut unzählige schöne Motive, die auch als Besucher zugänglich sind, wenn diese nicht für Seminare oder Feiern anreisen, die hier auch stattfinden. Ferienwohnungen, der kleine Hofladen im Torhaus und eine Einrichtung für therapeutisches Reiten sind auch mögliche Ziele für einen Besuch.

https://www.gut-wittmoldt.de/

https://www.kn-online.de/lokales/ploen/koblasa-schueler-zeigen-auf-gut-wittmoldt-ihre-werke-2KKFS375L3N3IWAVPQ775V4BFY.html?utm_source=e421975b8fcd1efad644efc0d0bcacd7&utm_campaign=529afbe7-44db-418c-9109-f616b494501c&aid=f68287b7628d5457015c21bc2670a0691658b4df3cde19bcc027ba3512d1ba17

Angaben der Künstler ohne Gewähr

Kiel – von Ausstellung bis Cafe

Allen ein gesundes und frohes Neues Jahr!

Und gleich zu Anfang treffen wir uns im Stadtmuseum Kiel – Warleberger Hof. In dem denkmalgeschützten Adelshof (erste Datierungen des Fundamentes weisen auf Ende 13. Jhs. hin), besuchen wir die Ausstellung:

„Menschenbilder. Werkschau von Jan Köhler-Kaeß zum 80. Geburtstag“.

Es ist uns (Danke Bernd) gelungen, den Fotografen persönlich für eine Führung durch seine Ausstellung zu gewinnen. Jan Köhler-Kaeß hat über 30 Jahre als Bildjournalist, Reporter und Lokalredakteur bei und für die Kieler Nachrichten gearbeitet. Die hier präsentierten Fotos zeigen viel Prominenz aus und in Kiel, von Willy Brandt bis Heide Simonis, Arbeit und Freizeit, Stadtbilder, Straßenkünstler, Handwerker und Händler.

Am Liebsten fotografiert Jan Köhler-Kaeß ungestellte und autenthische Szenen, aber auch offizielle Portraits gehören zu seinem Repertoire.

Er erzählt launig und interessant, wir tauchen in ein Menschenleben ein, das von der Fotografie geprägt wurde.

Im Anschluss geht es für einige von uns auf einen Spaziergang in Richtung Statt-Cafe. Unterwegs gibt es einen Abstecher in die Stadtgalerie, wo eine Ausstellung die Preisträger des alle zwei Jahre verliehenen Gottfried-Brockmann-Preises präsentiert. Junge Kieler Künstler unter 35 Jahren zeigen ihre Werke. Der Preis ist dem Kieler Maler, Kulturreferenten und Professor der Muthesius Kunsthochschule (1903-1983) gewidmet.

Im Statt-Cafe entsteht dann das Foto des aus 5063 Kronkorken gestalteten Bildes von Martin Fenske (kunstfryheit). Es zeigt die Musikerin und Bürgerrechtsaktivistin Nina Simone.

 

Stille Post 2023

2023 war ein buntes Jahr. Der Farbmix aus allen diesjährigen Stille Post Fotos zeigt es ganz deutlich.

Ebenso bunt und vielseitig sind unsere Ausflüge. Wir frieren in Hamburg, genießen den Frühling im Malenter Kurpark, fotografieren Spielereien in der GHB und freuen uns über den Sommer in Lübeck.

Auch haben sich 2023 erneut Veränderungen bei uns ergeben, wir sind nur noch 10 Aktive beim fototreff am see. Und wir schmieden für das neue Jahr neue Pläne und daher wird die Stille Post erst einmal Pause machen.

Wir werden sehen, ob die neuen Ideen sich so verarbeiten lassen, dass auch daraus eine kleine Präsentation entstehen kann – es wird dann aber anders heißen. Vielleicht „zeigst Du mir Deins, zeig ich Dir meins“ ? Ist Eure Neugier geweckt? Keine Sorge, wir bleiben in der Fotografie, die ohne Zensur auskommt.

In diesem Sinne – habt viel Spaß mit der Stillen Post 2023!

Überseebrücke mit Blick auf die Elphi und alles, was sonst so war

Am Ende unserer Tour steht die Überseebrücke, die um 1930 herum im Auftrag der Reederei Hamburg Süd gebaut wurde. Sie diente als Anlegestelle für die Fahrgastschiffe nach Übersee und die knapp 119 m lange Stahlbaukonstruktion reichte bis in seeschifftiefes Fahrwasser. Die Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und zwischen 1957 und 1968 erneuert. Sie setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: Der Kopfbau als jüngster Teil (1968) wurde zuletzt fertig, ein holzverkleideter Eingang mit zwei Kiosken auf jeder Seite. Die beweglichen Elemente bilden die alten Anleger „Fähre VII/St. Pauli Hafenstraße“, der 1868 erbaute Anleger „Fährkanal“ und der Anleger „Worthdamm“ (heute Arningstraße). Von einem Schiff gerammt und zerstört, musste das Südende 1961 neu gebaut werden. Über alle Teile wurde ein Dach gebaut, Seitenwände errichtet und Beleuchtung angeschlossen. Bis in die 1970ger fuhren hier die Fähren nach England und Kreuzfahrer ab, heute dient die Brücke vornehmlich als Liegeplatz für das Museumsschiff Cap San Diego.

Von hier haben wir einen schönen Blick auf die Elbphilarmonie. Das 2016 (endlich) fertiggestellte Konzerthaus ist 110 m hoch und steht auf dem denkmalgeschützten Sockel des Kaispeichers A von 1963. Die Glasfassade besteht aus 595 Glaselementen, die alle individuell geschliffen sind (Kostenpunkt 72.000,– € je Stück). In 37 m ist die öffentlich zugängliche Plaza zwischen Sockel und Glasaufbau ein großartiger Aussichtspunkt.

Und dann gibt es da noch die Fotos, die irgendwo und doch nirgendwo hineinpassen, auch die bekommen hier ihren Platz.

Es war ein toller Tag mit Euch ! Danke an den fototreff-am-see !

auch an Dich Klaus !

https://www.klauswohlmann.com/

sowie an wikipedia und alle anderen Quellen im www

Stintfang – Fische oberhalb der Landungsbrücken?

Wir überqueren die Straße und steigen vom Bahnhof aus zur Aussichtsplattform auf dem Stintfang empor. Früher hieß die Erhebung Elbhöhe und das passte. Die 26 m hohe Anhöhe ist ein Rest der früheren Wallanlage, die von 1623-29 auf die natürliche Erhebung aufgeschüttet und zur Bastion Albertus ausgebaut wurde. Nach dem Ende der französischen Besetzung 1815 wurde die Bastion endgültig geschleift und in eine Parkanlage umgewandelt. So fand hier z.B. 1869 die erste Internationale Gartenbauausstellung auf deutschem Boden statt, die Umgestaltung übernahm der Gartenbauunternehmer Friedrich Jügens. Die zunehmende Bebauung trennte dann die Anlage in einen nördlichen und südlichen Teil. Für den südlichen blieb der Name Stintfang, der als volkstümliche Bezeichnung die Zeit überdauert hat. Es heißt, dass hier in früheren Jahrhunderten in Wallanlage und Elbe alljährlich große Mengen dieses Fisches gefangen worden sein sollen.

Heute befindet sich hier eine bekannte Jugendherberge mit gleichem Namen und eben diese mit Graffiti verzierte Aussichtsplattform, die einen fantastischen Blick auf Bahnhof, Elphi, Landungsbrücken, Containerhafen und natürlich die Elbe bietet.

St.Pauli-Landungsbrücken – extrem abwechslungsreich

Heute sagt man hot-spot. Hier ist es nie still oder menschenleer, zu viel gibt es hier zu sehen und zu (be-)staunen, zu essen und zu trinken, Start und Ziel finden sich hier und neben der perfekten Flaniermeile bieten die Landungsbrücken auch und hauptsächlich Maritimes. Wir fangen an mit Schattenspielen und dann geht es weiter bis wir auch damit wieder aufhören.

1839 enstand hier der erste hölzerne Schiffsanleger für die Dampfer der Überseelinien. Etwas „ab vom Schuss“, um die Feuergefahr durch die Kohlebeladung und -befeuerung der Schiffe für die Stadt zu minimieren. Aber schon 30 Jahre darauf begann der Erweiterungsbau mit insgesamt 8 eisernen Pontons zum Ausgleich des Tidenhubs. Auch das reichte schon bald nicht mehr aus und so plante die Architektengemeinschaft Raabe&Wöhlecke einen kompletten Neubau. Statt einzelner Pontons sollte eine lange, zusammenhängende Landungsbühne nach Liverpooler Vorbild entstehen und bauliche Vorbereitungen für ein Schachtgebäude des im Bau befindlichen Elbtunnels wurden mit einbezogen. 1907 erfolge die Inbetriebnahme des westlichen Teils der Landungsanlage, noch im gleichen Jahr begann der Bau des östlichen Teils, der zwei Jahre später fertiggestellt wurde. 9 bewegliche Brücken machen den heutigen Schiffanleger bzw. die schwimmenden Pontons jetzt zugänglich.

Große Teile wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, der Wiederaufbau erfolgte von 1953-55, erst 1976 wurde das Stück zwischen Brücke 2 +3 aufgebaut und schon 1999 galt es wieder zu modernisieren. In dem Zusammenhang wurden Überdachung und Beleuchtung neu gestaltet und die Brücke 7 ausgetauscht.

Das erst vor gut 4 Jahren gebaute Restaurant Alex ist als Gebäude interessant und an essen denken wir gar nicht nicht, sondern wir fotografieren es nur.

Weiter in Richtung Überseebrücke bieten uns die regennass schimmernden Stufen der Jan-Fedder-Promenade fotografische Herausforderungen. Das bis 2019 namenlose Promenadenstück wurde nach dem Schauspieler benannt, der mit der Serie Großstadtrevier Fernsehgeschichte geschrieben hat.

Treffpunkt Landungsbrücken Alter Elbtunnel und dann sehen wir weiter

Endlich mal wieder ein Ausflug, endlich mal wieder ein workshop. Wir haben uns Hamburg mit Klaus Wohlmann ausgesucht. Eine Mischung aus Architektur und Mensch, Struktur und Sreet und hoffentlich vielen neuen Sichtweisen.

Wir treffen uns am Alten Elbtunnel und auch wenn wir hier nicht mit der Fototour starten, so sollen dies die ersten Fotos sein.

Der Alte Elbtunnel ( so heißt er erst, seit es 1975 den neuen gibt, vorher: St.Pauli-Elbtunnel) ist 426,5 m lang und unterquert die Nordelbe von St.Pauli Landungsbrücken zur Elbinsel Steinwerder. Er steht seit 2003 unter Denkmalschutz und wurde 2013 als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet.

Die Planungen einer Elbquerung begannen schon im 19. Jahrhundert. 20.000 Werft- und 25.000 Hafenarbeiter pendelten beim Schichtwechsel zwischen St. Pauli und Steinwerder. Es gab Pläne für Schwebefähren und bewegliche Brücken (hätten den Schiffsverkehr behindert und waren wetterabhängig), eine Hochbrücke wäre zu teuer geworden. So fiel 1901 die Entscheidung für einen Tunnel. 1907 begann der Bau, aufgrund der Bodenbeschaffenheiten mit zwei unerschiedlichen Bauverfahren: Senkkasten auf der Seite von Steinwerder, in St.Pauli wurde ein Ring ausgehoben, mit Beton gefüllt und dann der Kern ausgegraben – so wurde der Schacht fertiggestellt. Die Tunnelröhren wurden mit dem Schildvortriebsverfahren gebohrt. 1911 war dann Eröffnung. Von Anfang an gab es keine Zufahrtsrampen, sondern Aufzüge für Mensch und Fuhrwerke bzw. Fahrzeuge. Die Gebäude am Ende der Tunnel sind in den gleichen Maßen gebaut, in St. Pauli Tuffstein, auf Steinwerder Ziegel. Beide trugen kupferbeschlagene Kuppeln, in denen die Antriebe für die Fahrkörbe untergebracht sind. Während in Steinwerder die Kuppel im Krieg durch Luftangriffe zerstört und durch ein Flachdach ersetzt wurde, renovierte man 2018 die erhalten gebliebene Kuppel in St.Pauli. Die Tunnel haben geflieste Wände und mit Reliefs verzierte Steinzeug Kacheln, die u.a. Themen aus der darüber fließenden Elbe zeigen. 1994 erfolgte eine Grundsanierung erst der Schachtgebäude, dann der Röhren. Die Kostenexplosion verzögert die Fertigstellung zurzeit noch, soll aber 2024 beendet werden. 2018 haben über 300.000 Radfahrer und mehr als 1 Million Fußgänger den Alten Elbtunnel durchquert, bisher immer noch kostenlos.

Bubbles – perfekt kann jeder

Wir nutzen unser Februartreffen dafür, mal wieder etwas spielerisch zu fotografieren. So bauen wir unser Set auf – und machen dabei den einen oder anderen Fehler, der zwar die Bilder nicht unbedingt wettbewerbstauglich macht – dem Spaß und den Erkenntnissen aber keinen Abbruch tut.

Wir wollen mit Wasser und Öl farbenprächtige Fotos machen, der Begriff „Bubbles“ etabliert sich dann irgendwann wie von selbst. Es gibt im Netz reichlich tutorials, die wir hier gar nicht ersetzen wollen.

Was also haben wir getan?

Utensilien zusammengepackt und aufgebaut:

Zwei Glasschalen – hier die erste Erkenntnis! Bei neu gekauften Schalen, noch verpackt, ist sorgfältiges Säubern zwingend erforderlich. Das haben wir versäumt und so sind Staubfussel und Flecken Bestandteile der Fotos geworden.

Für den Untergrund buntes Papier mit möglichst kräftigen Farben – hier die zweite Erkenntnis! Bunt und kräftig allein reicht nicht. Sind die Muster zu kleinteilig und zu weit auseinander wirken sie nicht auf den Fotos. Gut geeignet dagegen ist ein in Regenbogenfarben gehäkelter Schal 🙂

Abstandshalter, um die Schale deutlich über dem farbigen Untergrund zu halten – hier die dritte Erkentnis! Statt auf Gläsern, Büchern, Klötzchen zu stehen,  „hängt“ die Glasschale in einer blauen Plasikwanne. Geht, macht aber die Beleuchtung schwierig, da die Wanne zu klein ist, um einigermaßen bequem den Zwischenraum auszuleuchten.

Taschenlampen – hier die vierte Erkenntnis! Grundsätzlich kommt das Licht von unten. Spannende Effekte erzielen wir, als wir von oben auf die Bubbles leuchten. Schatten, Ringe, Spiegelungen – mal etwas Anderes.

Stative – hier die fünfte Erkenntnis! Es geht auch ohne! Dadurch kommen wir auf die Idee, Versuche zu starten, die die Bubbles nicht genau von oben auf den Sensor bannen. Auch hier – mal etwas Anderes.

Unterm Strich:  zum Teil Fotos, die man normalerweise nicht zeigen würde, Folgekosten (Stativ und Kugelkopf gesehen, für gut befunden und dann erworben), und wie immer viel Spaß und ein schöner Tag mit dem fototreff am see.