Endlich mal wieder ein Ausflug, endlich mal wieder ein workshop. Wir haben uns Hamburg mit Klaus Wohlmann ausgesucht. Eine Mischung aus Architektur und Mensch, Struktur und Sreet und hoffentlich vielen neuen Sichtweisen.
Wir treffen uns am Alten Elbtunnel und auch wenn wir hier nicht mit der Fototour starten, so sollen dies die ersten Fotos sein.
Der Alte Elbtunnel ( so heißt er erst, seit es 1975 den neuen gibt, vorher: St.Pauli-Elbtunnel) ist 426,5 m lang und unterquert die Nordelbe von St.Pauli Landungsbrücken zur Elbinsel Steinwerder. Er steht seit 2003 unter Denkmalschutz und wurde 2013 als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet.
Die Planungen einer Elbquerung begannen schon im 19. Jahrhundert. 20.000 Werft- und 25.000 Hafenarbeiter pendelten beim Schichtwechsel zwischen St. Pauli und Steinwerder. Es gab Pläne für Schwebefähren und bewegliche Brücken (hätten den Schiffsverkehr behindert und waren wetterabhängig), eine Hochbrücke wäre zu teuer geworden. So fiel 1901 die Entscheidung für einen Tunnel. 1907 begann der Bau, aufgrund der Bodenbeschaffenheiten mit zwei unerschiedlichen Bauverfahren: Senkkasten auf der Seite von Steinwerder, in St.Pauli wurde ein Ring ausgehoben, mit Beton gefüllt und dann der Kern ausgegraben – so wurde der Schacht fertiggestellt. Die Tunnelröhren wurden mit dem Schildvortriebsverfahren gebohrt. 1911 war dann Eröffnung. Von Anfang an gab es keine Zufahrtsrampen, sondern Aufzüge für Mensch und Fuhrwerke bzw. Fahrzeuge. Die Gebäude am Ende der Tunnel sind in den gleichen Maßen gebaut, in St. Pauli Tuffstein, auf Steinwerder Ziegel. Beide trugen kupferbeschlagene Kuppeln, in denen die Antriebe für die Fahrkörbe untergebracht sind. Während in Steinwerder die Kuppel im Krieg durch Luftangriffe zerstört und durch ein Flachdach ersetzt wurde, renovierte man 2018 die erhalten gebliebene Kuppel in St.Pauli. Die Tunnel haben geflieste Wände und mit Reliefs verzierte Steinzeug Kacheln, die u.a. Themen aus der darüber fließenden Elbe zeigen. 1994 erfolgte eine Grundsanierung erst der Schachtgebäude, dann der Röhren. Die Kostenexplosion verzögert die Fertigstellung zurzeit noch, soll aber 2024 beendet werden. 2018 haben über 300.000 Radfahrer und mehr als 1 Million Fußgänger den Alten Elbtunnel durchquert, bisher immer noch kostenlos.