Nach einem Jahr Pause melden wir uns mit einer Kette Stille Post zurück. Es war schön, wieder auf eine Vorlage zu warten, sich Gedanken für ein Antwortfoto zu machen und gleichzeitig immer wieder die Bedenken: Was soll ich darauf bloß antworten? Idee ja, umsetzbar nein! Die Zeit ist zu kurz! Warum tue ich mir das an?
Und was ist dabei rausgekommen? Wieder eine Kette mit vielen grundverschiedenen Fotos. Von der Brücke über jede Menge Tiere wieder hin zu einer (anderen) Brücke.
Also lasst uns blättern und schauen, was dieses Mal dabei rausgekommen ist, als der fototreff am see Stille Post spielte.
Alte Gegenstände aus dem vorigen Jahrhundert, mindestens – ich weiß nicht, wie viele Jahre alt. Auf die Idee kamen wir durch Fotos eines Museumsbesuches im https://www.50er-jahre-museum-kiel.de/
Wer hat so etwas oder Ähnliches noch zu Hause bzw. woanders entdeckt? Und so kam es zu diesen Aufnahmen.
Wir eröffnen eine neue Kategorie. Bei unseren monatlichen Treffen sehen wir uns u.a. auch die Fotos an, die wir in den letzten Wochen gemacht haben. Diese Fotos werden wir künftig hier zeigen.
Beim Novembertreffen geht es mit Benito in die Toskana in zauberhafte Landschaften und in der Schweiz sehen wir nicht durch die Kamera, sondern darauf. Benito ist mit einem Reisezoom und einem Tele mit Konverter unterwegs. Gerhard hat neue Objektive ausprobiert – und ist damit im Haus- und Nutztierpark Arche Warder zu Fellstudien unterwegs. Anschließend sind wir in die Vergangenheit abgetaucht – im Schallplattenmuseum in Nortorf. Werner und Petra zeigen ein paar Eindrücke aus Brandenburg an der Havel, klären über den Waldmops auf und: Der workshop im Industriemuseum dort hat sich (wieder) gelohnt, egal ob für Panorama oder Detailaufnahmen.
Wie werden aus einer Idee zweieinhalb tolle Stunden im Prinzenhaus Plön!
Der fototreff am see wollte einen gemeinsamen Ausflug nach Plön machen und dort das Prinzenhaus fotografieren. Nicht von außen, was auch ein lohnenwertes Motiv ist, nein, wir wollten uns gerne drinnen auf Motivsuche begeben.
Hier gilt unser besonderer Dank Frau Elisabeth Rübcke , die den Kontakt zu Dr. Silke Hunzinger als Ansprechpartnerin für unser Anliegen herstellte. Dr. Hunzinger war es auch, die uns die Türen öffnete und dafür Sorge trug, dass wir uns allein im Prinzenhaus bewegen durften.
Zum Prinzenhaus gibt es so viel zu erzählen, das sprengt hier den Rahmen. Daher füge ich die links bei, unter denen ausführliche Informationen zu diesem Rokoko Juwel zu erhalten sind. Was dort nicht erwähnt wird, uns aber gleich an der Schwelle empfing: Unzählige Marienkäfer überwintern im Holz des Wintergartens. Und bei dem Sonnenschein, der heute herrschte, flogen sie in den Frühling – wenn sie es denn hinaus schafften. Überall krabbelte und flog es und so hatte unser Besuch gleich zu Anfang ein Gutes, weil die Tür offen stand.
Begeben wir uns nun aber fotografisch in das ehemalige Gartenhaus des letzten Plöner Herzogs, das vor über 120 Jahren die Anbauten erhielt und seitdem Prinzenhaus genannt wird. Vor allem die Details waren es, die uns in den Bann zogen…
Die Aufgabe klingt im ersten Moment einfach. Aber sehr schnell stellen wir fest, dass es gar nicht so einfach ist, bei der Wirkung des Fotos an nur eine Farbe denken zu lassen. Immer sind andere Farben oder wenigstens Farbtöne zusätzlich zu sehen – und diese dominieren manchmal das ganze Bild oder sind wenigstens so ablenkend, dass der Betrachter das Foto nicht mehr als „rot, gelb oder grün“ sieht.
Und dann wirkt auch das einzelne Foto manchmal ganz anders, als wenn es „nur“ Bestandteil einer Collage ist.
Wie immer sind tolle Fotos entstanden, aber seht selbst:
Wir stellen uns eine Aufgabe – das ist nicht neu, auch dieses Mal haben wir alle das gleiche Ziel, schwärmen aber nicht gemeinsam aus, sondern jeder entscheidet für sich, wann er zum fotografieren loszieht.
Auf Gut Wittmoldt gibt es einen Kunstpfad, den Seeweg, und dort gibt es unter anderem die hochbeinige „Rosa“, die wir alle in Szene setzen wollen. Die Motive für vier weitere Bilder sind frei wählbar. Im Rahmen unseres Juli Treffens haben wir die Fotos vorgestellt – wie viel es doch auf diesem schönen Fleckchen Gut Wittmoldt zu entdecken gibt.
Das Gut selbst fand im 12. Jh erste Erwähnung, damals noch eine Insel, die erst 1796 durch Aufschüttung eines Dammes zur Halbinsel wurde. Gut Wittmoldt liegt dort, wo der Kleine Plöner See zur Schwentine wird.
Der Seeweg ist ein 2014 gegründeter Skulpturenpfad, Werke des Künstlers Bernhard G. Lehmann haben hier als Dauerausstellung ihren Platz. Nicht zuletzt hieraus entstand 2018 der Verein Seeweg Gut Wittmoldt e.V. , der mit jährlichen Ausstellungen im Herrenhaus, wechselnden Skulpturen und Plastiken und kulturellen Veranstaltungen das Angebot abrundet.
Unabhängig von der Kunst bietet das Gut unzählige schöne Motive, die auch als Besucher zugänglich sind, wenn diese nicht für Seminare oder Feiern anreisen, die hier auch stattfinden. Ferienwohnungen, der kleine Hofladen im Torhaus und eine Einrichtung für therapeutisches Reiten sind auch mögliche Ziele für einen Besuch.
Gar nicht so einfach die Sache mit den Terminen und dem Wetter, wenn diese zusammenpassen sollen. Schon für April hatten wir mit Dana Kirchner unseren Wasserworkshop an der Ostsee geplant – aber Wasser nur von oben, ohne Wind und bei Termperaturen im deutlich einstelligen Bereich…. Da haben wir auf Juni verschoben – eine gute Entscheidung.
Wir treffen uns in Haffkrug auf dem Parkplatz und gehen gemeinsam die wenigen Meter bis zum Strand. Dana hat uns Strandkörbe reserviert und so beginnen wir mit einer kurzen Einführung, in der sie uns erzählt, wie sie zu ihren Wasserbildern kommt. Ohne Filter, ohne großartige Bearbeitung, ohne irgendwelche Tricks. Nur mit Kamera, Objektiv und Einstellungen. Beispielfotos lassen uns skeptisch auf den noch etwas dunstigen Himmel blicken (der ziemlich schnell blau wird), auf die Uhr sehen (Mittagszeit? Fotografen machen doch normalerweise jetzt Pause!) – aber wir starten zur Wasserkante und legen los.
Was für ein Spaß und was für Ergebnisse! Dana unterstützt mit Anregungen, Ideen, schöpft buchstäblich eimerweise Wasser aus der Ostsee und wirft die schwere Glaskugel in den Sand und in die Dünung.
Im Display sieht das alles ganz nett aus, aber die angekündigten Farben erscheinen blass und die längeren Belichtungszeiten führen zu reichlich ungewollter Überbelichtung.
Erst zu Hause offenbaren sich die Farben in den leichten Wellen und der badetauglichen Ostsee. Ob mit wenig oder etwas mehr Barbeitung, die Ergebnisse verblüffen so manches Mal. Und eines haben die meisten Ursprungsfotos gemeinsam: Die so ungeliebten „Sensorflecken“ zeigen sich, aber auch hier sind nur ein paar Klicks nötig
Vielen Dank, liebe Dana. Das hat wirklich sehr, sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
2023 war ein buntes Jahr. Der Farbmix aus allen diesjährigen Stille Post Fotos zeigt es ganz deutlich.
Ebenso bunt und vielseitig sind unsere Ausflüge. Wir frieren in Hamburg, genießen den Frühling im Malenter Kurpark, fotografieren Spielereien in der GHB und freuen uns über den Sommer in Lübeck.
Auch haben sich 2023 erneut Veränderungen bei uns ergeben, wir sind nur noch 10 Aktive beim fototreff am see. Und wir schmieden für das neue Jahr neue Pläne und daher wird die Stille Post erst einmal Pause machen.
Wir werden sehen, ob die neuen Ideen sich so verarbeiten lassen, dass auch daraus eine kleine Präsentation entstehen kann – es wird dann aber anders heißen. Vielleicht „zeigst Du mir Deins, zeig ich Dir meins“ ? Ist Eure Neugier geweckt? Keine Sorge, wir bleiben in der Fotografie, die ohne Zensur auskommt.
In diesem Sinne – habt viel Spaß mit der Stillen Post 2023!
Der Sommer ist gekommen und wir haben fleißig fotografiert, wenn auch jeder für sich: Auf dem Boden liegend, bequem sitzend oder aus der Luft – die Mischung ist bunt.
„Bilder zu schießen ist die schöne Art jagen zu gehen.“ (Almut Adler)