Lost Places – Verlorene Plätze

Lost Places übersetzt „Verlorene Orte“ sind faszinierende Areale, Gebäude oder Gebäudeteile, die irgendwann aufgegeben und/oder verlassen wurden. Es gibt eine Vielzahl solcher ehemals vom Leben gefüllter „Immobilien“, die von der Natur zurückerobert werden. Am bekanntesten sind wohl ehemalige Bunker bzw. Bunkeranlagen, die dem Zerfall zum Opfer gefallen sind. Ganz bekannt sind die Bunkereste von Ahrenshoop auf Fischland/Darß, die dort am Strand stehen und als Mahnmal auch so erhalten bleiben sollen. Zumal man diese stillen Zeitzeugen nur durch Sprengung beseitigen könnte.

        

Die alten Bunker des Atlantikwalls findet man auch an Dänemarks Nordseeküste. Nach und nach versinken sie im Meer und bilden ein steinernes Mahnmal wider den Wahnsinn des Krieges.

Lost Places sind viel facettenreicher als man denkt. Da gibt es Krankenhäuser, Sanatorien, Heilstätten, Hotels, Kirchen, Kasernen, Kohle- und Heizkraftwerke, alte Bahnhöfe, Flughäfen, Autofriedhöfe, Villen, Fabrikgebäude, alte Bauernhöfe, Gutsanlagen oder Spielplätze und vieles mehr.

Im Normalfall sind diese Plätze in Privathand oder von Investoren gekauft worden und ruhen teilweise seit Jahrzehnten ohne weiter beachtet zu werden. Vieles fällt Vandalismus zum Opfer und wird sukzessive zerstört. Aus diesem Grunde werden diese Plätze geheim gehalten und an Informationen zu Standorten zu gelangen ist nicht leicht. Nur Wenige geben ihre Wissen über die verlassenen Orte an Fremde weiter – aus Angst, dass die Location zerstört wird. Diese Angst ist nicht unbegründet.

Größere sehr bekannte Anlagen wie z.B. die Beelitzer Heilstätten werden kommerziell als Fotolocation genutzt. Andere Areale, und das sind die meisten, sind eingezäunt und werden von Wachdiensten rund um die Uhr bewacht. Das betreten ist hier streng verboten. Zum einen weil es einfach zu gefährlich wäre, zum anderen weil Investoren es vor Vandalismus schützen wollen oder weil ein privater Besitzer es einfach nicht will, das fremde Leute über sein Grundstück laufen.

Gerade diese verbotenen Orte reizen vor allem jüngere Fotografen sehr. Altes, verlassenes von Menschenhand Geschaffenes hat schon immer seinen Reiz gehabt. Man fragt sich: Was waren das für Menschen? Wie haben sie gelebt? Wie ist es ihnen hier ergangen? Welche Schicksale haben sich hier abgespielt? Warum wurde das hier verlassen? Warum kümmert sich Niemand darum? Sieht man den ganzen Zerfall und die Vergänglichkeit schaudert man ein wenig angesichts der eigenen Vergänglichkeit.

Und dann holt sich die Natur alles wieder zurück. Sturm, Regen, Schnee, Hagel, Frost und der Mensch sorgen dafür, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Vögel und anderes Getier erobern die Gemäuer und nutzen es als neue Heimat. Und der Zerfall beginnt. Nach vielen Jahren hat die Natur ganze Arbeit geleistet. Die Dächer sind offen, Tapeten von der Wand gefallen oder Lackfarben blättern ab. Holzdecken und Dachstühlen werden morsch und sind nicht mehr betretbar. Im Keller ist es feucht und Spinnen haben haben ganze Wohnstätten gewoben. Fensterflügel lassen sich nicht mehr bewegen und sind zerstört. Das Tageslicht dringt ungebrochen in jeden kleinen Spalt und sorgt für faszinierende Licht- und Schattenspiele in Fluren und Räumen.

         

Einige stille Zeitzeugen der ehemaligen Bewohner wie z.B. alte Stühle, ein Tisch, eine alte Zeitung, alte Schriftstücke, Patientenakten oder auch mal ein Klavier stehen noch an alter Wirkungsstelle und regen die Fantasie des Besuchers an. Manchmal ergibt sich der Eindruck das gestern Abend hier noch ein Konzert gegeben wurde. Man hört noch eine Kantate von Mozart oder Bach und den Applaus. Der Vorhang des letzten Aktes der maroden Bühne ist schon vor Jahrzehnten gefallen.

Es gibt aber auch gut erhaltene Gebäude und Gebäudeanlagen wie z.B. „Die verbotene Stadt“ in Wünsdorf (Brandenburg). Eine alte Kaserne aus Kaisers Zeiten die nach dem zweiten Weltkrieg von den Russen übernommen wurde und in der zeitweise bis zu 60000 Russen gelebt haben. Natürlich alles militärisch genutzt. Ein Teil der Gebäude sieht so aus als ob die Bewohner vor nicht allzu langer Zeit die Gegend verlassen haben. Tatsächlich stehen die Gebäude seit 1994 leer und werden so gut es geht als Zeitzeugen erhalten. Der Verfall der Gebäuden ist natürlich stark sichtbar. Zumal die abziehenden Russen scheinbar auch kein Interesse hatten Ihre Behausung ordentlich zu hinterlassen. Es gibt z.B. noch einen relativ gut erhaltenen Theatersaal mit voller Bestuhlung, ein Offiziersgebäude, ein trocken gelegtes Schwimmbad und ein stark demontiertes Heizkraftwerk.

Ein Großteil des Areals ist oder wird zu Wohngebäuden saniert. Einige noch nicht sanierte Gebäudeteile werden kommerziell als Fotolocation genutzt und sind über www.go2know.de buchbar.

Es folgen nun einige Fotos von Gerd und mir, unter anderem aus Beelitz und Wünsdorf.

Viel Spaß beim betrachten unserer Fotobeispiele wünschen Gerd Kardel und Jörg Fischbeck.

The Flying Vegetables – ein toller kleiner Workshop von Petra und Werner

Im Rahmen unseres tournusmäßigen, monatlichen Treffen haben Petra und Werner am Samstag den 05.08.17 einen sehr kurzweiligen und süchtig machenden Workshop gehalten. Die Idee und Organisation war spitze.

Der Spaß, der dabei entstanden ist, wahr genauso großartig wie die ersten Ergebnisse auf den Kameradisplays. Ich würde sagen rundum gelungen.

Nachdem ich zu Hause eingetroffen bin, ist mit den neuen Eindrücken und Bildern gleich eine gewisse Euphorie ausgebrochen, sodass eine kleine Spritztour zum nächstgelegenen Fachmarkt unvermeidlich war. Für kleines Geld wurde ein 60 cm Aquarium erworben und im Wohnzimmer mit 30 ltr. destilliertem Wasser befüllt.

Meine Tochter hielt den Blitz und wechselte sich mit dem koordinieren des Gemüses mit meiner Frau ab. Ich „durfte“ an die Kamera und habe versucht „the flying Vegetables“ und einmal mit Bernstein ( Bild Nr, 4)  einzufangen.  Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. (Danke Gerd für den Hinweis) Einige Ergebnisse möchte ich hier vorstellen.

Vielen Dank an Petra und Werner für tolle Idee und Organisation.

Und nun viel Spaß beim begutachten meiner ersten Gehversuche. Freue mich über weitere Fotos aller Teilnehmer, die ich hier auch gerne mit einpflege.

Jörg

             Katri laeßt die Enten huepfen

Bunker von Ahrenshoop

Am Weststrand von Fischland-Darß-Zingst, zwischen den Ostseebädern Wustrow und Ahrenshoop direrkt am Strand gelegen, kann man mehrere verschiedene Bunkereste bestaunen.

Die aus DDR-Zeiten stammenden Beobachtungsbunker, wurden im Laufe der letztetn 70 Jahre durch Wind und Wellen freigespült.  Bis heute hat die Natur etwa 70 mtr. der Steilküsten abgetragen. Man geht davon aus, dass die letzten noch verborgenen Bunkerreste in den kommenden 30 Jahren ebenfalls noch freigelegt werden. Da diese Betonklötze mittlerweile zu  einer Attraktion geworden sind, hat man nicht vor diese zu entfernen, zumal dies nur durch Sprengung möglich wäre.

 

 

Rothirschbrunft auf dem Darß 2016

Der Darß ist der mittlere Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und liegt in nördlichen Küstenbereich von Mecklenburg-Vorpommern, zwischwen Rostock im Westen und der Insel Rügen im Osten. Die Orte Zingst und Prerow sind die größten Gemeinden. Von Prerow aus erreicht man den Darß am besten, der sich zur Ostseeseite an den Ort anschließt. Der Darß ist großflächig bewaldet und zeichnet sich durch einen umlaufenden fast südseeähnlichen Strand aus.

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Der Darßer Ort mit dem Leuchtturm und dem Natureum ist die nördlichste, begehbare Landspitze und ein besonders schöner Ort mit einer herlichen Dünenlandschaft.

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Kurz hinter dem Leuchturm beginnt das eigentliche Naturschutzgebiet welches nicht betreten werden darf.

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Vom Leuchtturm am Darßer Ort auf der westlichen Seite erstreckt sich über die Spitze des Darßer Ortes bis zum Prerower Nothafen auf der Ostseite das Natrschutzgebiet und beherbergt eine Vierlzahl von Pflanzen und Tieren. Unter anderen gibt es eine ansprechende Population vom Rotwild welches hier seit über 20 Jahren nicht mehr bejagt wird. Es haben sich im Laufe der Zeit mehrere Rudel gebildet die im Herbst, ab ca. Mitte September, mit der Brunft beginnen. Mit etwas Glück und Geduld kann man die Tiere relativ nahe beobachten und mit entsprechender Ausrüstung sogar gut fotografieren. Allerdings sind Brennweiten von 400 mm und mehr notwendig, will man nicht nur „Beweisfotos“ schiessen.