Holzbergturm und Malenter Au bei Neversfelde

Covid 19 ist dafür verantwortlich, dass wir unser letztes Treffen in diesem Jahr nach draußen verlegen – bei gerade so eben Plusgraden und perfekter Rundumnässe.

Aber das hält uns nicht ab, wir halten uns mit Aufstieg, heißen Getränken und Brötchen sowie Keksen warm.

Dieser Turm aus verzinktem Stahl steht seit 2020 den Besuchern offen, er ist 30m hoch und hat 147 Stufen. Insgesamt befindet man sich dann 90m über dem Meeresspiegel. Der Bau ist überwiegend privat finanziert worden, größtenteils durch eine extra gegründete Stiftung.

Aller guten Dinge sind drei: Das erste Mal stand hier 1908 ein Aussichtsturm, errichtet zu Ehren Bismarcks. Leider musste der Turm 1918 wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

Dieses Schicksal ereilte auch den zweite Turm, gebaut aus Lärchenholz, aber mit einem Kontruktionsfehler behaftet, der ständig für „nasse Füße“ des Turmes sorgte. Er stand von 2005 bis 2017.

Von ihm dient die ehemalige Aussichtsplattform mit Dach heute als Pavillon.

Die Malenter Au wurde von Naturschützern aufgestaut und so konnten sich wieder Teichwiesen und kleine Seen bilden, es gibt Streuobstwiesen, Rinderweiden und auf dem Wasser konnten wir selbst heute Schwäne sehen. Der Rundweg geht buchstäblich über Stock und Stein und bei dem heutigen Wetter waren die Gummistiefel sehr gut gewählt.

Auch wenn wir kaum davon ausgegangen sind, heute Fotos zu machen, die sich sehen lassen können – der heutige Tag beweist mal wieder, dass man bei jedem Wetter fotografieren kann! Motive gibt es immer und überall!

Plön statt Schleswig

Für den Novemberausflug war ursprünglich das Ziel Schleswig geplant. Der Wetterbereicht sagte dann nördlich des Kanals garantierten Dauerregen voraus. Für Plön bestand die Chance auf trockene Phasen und so disponierten wir um.

Wir trafen uns in der alten Todeskurve, offiziell Stadtseeweg. Von dort ging es unter der B76 hindurch die Johannisstraße entlang – immer mit Blick auf das Plöner Schloss. Ein kurzer Weg durch die Fußgängerzone und die Kaaktwiete hinauf zum Gänselieselbrunnen und dem Rathaus. Dann den Schlossberg hinauf und wieder hinunter zum Prinzenhaus und dem Schlossgarten mit seinen herrlichen Bäumen und den Lindenalleen.

Die Johannisstraße mit der Johanniskirche aus dem Jahr 1685 wurde durch den Plöner Herzog Johann Adolf errichtet, die Straße so angelegt, dass jederzeit ein Blick auf das Schloss möglich war.

Kaaktwiete – Kaak bedeutet Pranger. Vor dem heutigen Rathaus lag einst der Marktplatz Plöns und hier stand auch der Pranger. Heute ist hier der Gänselieselbrunnen zu bewundern, vor etwa 100 Jahren als Geschenk der Brüder Müller an ihre Heimatstadt, sie waren außerhalb zu Reichtum gelangt.

Das Schloss selbst wurde im 30 Jährigen Krieg in nur drei Jahren erbaut und hat eine wechselhafte Geschichte erlebt. Unvergleichlich schön ist der Blick über den Großen Plöner See.

Vorbei an Marstall, Reitbahn und Prinzenhaus geht es in den Schlossgarten, der eine nicht minder abwechslungsreiche Geschichte vorzuweisen hat. Zur Zeit des letzten Herzogs Friedrich Carl wurde das Gelände  um 1740 herum im barocken Stil angelegt ( verantwortlich war der Landschaftsarchitekt Georg Tschierske). Zu dieser Zeit wurden auch die Linden gepflanzt, die noch heute als Alleen zu bewundern sind.

Zur dänischen Zeit dann verhalf der König als neuer Schlossherr dem Park im englischen Stil zu neuer Pracht. Neben dem heutigen Prinzenhaus (um 1750 als Gartenschlösschen erbaut) blieben einzig die Linden übrig. Der Garteninspektor Christian Schaumburg war hier tätig. Meist in Dreiergruppen wurden zum Teil nicht heimische Bäume gepflanzt, die heute beeindruckende Höhen vorweisen.

Im hinteren Teil entstand Mitte des 20. Jahrhunderts der Sportplatz mit dem wohl am schönsten gelegenen Fußballplatz im Kreis Plön – was auch die Maulwürfe finden.

Und rund um all diese Geschichte(n) finden sich spätherbstliche Motive zuhauf: